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Wird Deutschland seine globalen Entwicklungsausgaben kürzen? – DW – 15.06.2023

Hirse gilt als die beste Nahrungsmittelknappheit bekämpfen in Zeiten Klimawandel: Urgetreide wächst auf weniger fruchtbaren Böden, ist dürretolerant und reich an Nährstoffen. In Indien wird Hirse seit Jahrtausenden angebaut und gedeiht dort an Wüstenrändern und in den Bergen.

Wie von Indien empfohlen, Die Vereinten Nationen (UN) haben das Jahr 2023 zum „Internationalen Jahr der Hirse“ erklärt. Die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Svenja Schulze von der Mitte-Links-Sozialdemokratischen Partei (SPD) hat recht. Getreide sei ein „Superfood“, sagte er bei einem Besuch in Indien G20 Am 11. Juni fand in Varanasi, Uttar Pradesh, ein Treffen der Entwicklungsminister statt.

Entwicklungsministerin Svenja Schulz (links) lässt sich in Indiens Hauptstadt Neu-Delhi verschiedene Hirsesorten zeigen. Bild: Anne-Sophie Galli/dpa

Deutschland beteiligt sich an rund 150 globalen Projekten

„Überall in Indien gibt es Mühlen, die zur weiteren Diversifizierung beitragen Landwirtschaft„, sagte Schulz. „Weil Indien dabei so erfolgreich war, wollen wir mit Indien zusammenarbeiten, um anderen Entwicklungsländern zu helfen.“ Afrikanischer Kontinent Und Hirse pflanzen.“

Schulzes Vorschlag ist ein Beispiel für die sogenannte Dreieckskooperation, bei der Gelder und Expertise aus Deutschland und Indien armen Ländern zugute kommen. Mit der Finanzierung von mehr als 150 solchen Projekten ist Deutschland mittlerweile einer der größten Dreier-Gemeinschaftsgeber weltweit.

„Ohne strategische Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern wie Indien wird es uns nicht gelingen, globale Herausforderungen wie den Klimawandel zu bewältigen“, sagt Schulz im Gespräch mit der DW. „Wir arbeiten erfolgreich mit Indien zusammen, um die Herausforderungen der Welt zu bewältigen.“

Eine dreiseitige Zusammenarbeit sei eine gute Idee, sagt Mathias Mock, Generalsekretär der Welthungerhilfe, einer deutschen Nichtregierungsorganisation, die sich für die Beendigung des Welthungers einsetzt. Er glaubt, dass dies auch ein Erfolgsrezept für zivilgesellschaftliche Organisationen sein kann.

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„Unser Projekt ‚Nutrition Smart Villages‘ zum Beispiel, bei dem Ernährungsberatung im Mittelpunkt steht, ist ein Exporterfolg. Mittlerweile führen wir es mit Hilfe indischer Experten in einigen afrikanischen Ländern durch“, sagt Mock.

Indien sei oft ein Vorreiter, wenn es um die Spezialisierung in der Landwirtschaft gehe, sagt er. „Und wenn die deutsche Regierung die Vorreiterrolle Indiens nutzt, ist das sicher ein Vorteil.“

„Superfood“: Eine Hirseernte im indischen Distrikt Kolar in KarnatakaFoto: Sean Sprague/Image Images

Weniger Geld für deutsche Entwicklungshilfe?

Doch Entwicklungsminister Schulz hat in den letzten Jahren mehr getan, als nur deutsche Gelder für die Dreieckskooperation bereitzustellen – im Jahr 2022 stellte er mit 33,3 Milliarden Euro (36 Milliarden US-Dollar) einen neuen Rekord für Entwicklungsinvestitionen im Ausland auf. In absoluten Zahlen liegt es hinter Deutschland auf dem zweiten Platz zu uns Globales Geberland.

Bleiben die Dinge beim Alten? Die Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine und die Energiekrise zwangen Deutschland dazu, enorme Schulden aufzunehmen. Ab 2024 stehen Einsparungen an.

Schulz sagt, er sei derzeit in Gesprächen mit dem Bundesfinanzministerium, um einen Haushalt für die kommenden Jahre aufzustellen.

„Angesichts wachsender globaler Herausforderungen wie dem Klimawandel und den Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ist es in diesem Zusammenhang klar, dass ich mich dafür einsetze, die entwicklungspolitische Arbeit ausreichend zu finanzieren“, sagt Schulz im Gespräch mit der DW.

Der Hirsemann von Tamil Nadu

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Aber was ist „genug“? Das gaben die regierende SPD, die Grünen und die Freie Demokraten (FDP) in ihrem Regierungskoalitionsvertrag bekannt. Die Entwicklungsausgaben werden parallel zu den Militärausgaben steigen.

Die Bundeswehr soll in den nächsten fünf Jahren – unabhängig vom Haushalt – zusätzlich 100 Milliarden Euro an „Sondervermögensmitteln“ erhalten, wodurch der Bund die Budget-Matching-Regel umgehen kann.

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Hier geht es um Mathias Mogge von der Welthungerhilfe. Wenn das deutsche Budget für Entwicklungshilfe schrumpft, können wichtige und notwendige Aktivitäten sowohl in der humanitären Hilfe als auch in der langfristigen Entwicklungszusammenarbeit nicht mehr durchgeführt werden.

„Deutschland hat sich in den letzten Jahren einen guten Ruf erworben – der zweitgrößte Geber und verlässlichste Partner der Welt. Dieses Vertrauen darf Deutschland jetzt nicht verlieren, es muss Glaubwürdigkeit und Großzügigkeit bewahren.“

„Inakzeptabler Trend“

Ähnlich sieht es Joshua Hoffert, Gruppensprecher des Kinderhilfswerks Terre des Hommes. Dennoch geht er davon aus, dass der Haushalt des BMZ und des Auswärtigen Amtes gekürzt wird.

„Das ist ein völlig inakzeptabler Trend angesichts der vielen Krisen, mit denen wir konfrontiert sind – der Klimakrise, Krieg gegen die UkraineEine globale Hungerkrise“, sagt Hoffert im Gespräch mit der DW.

Welthungerhilfe und Terre des Hommes haben ein gemeinsames Papier zur deutschen Entwicklungspolitik mit dem Titel „Kompass 2023 – Die Realität deutscher Entwicklungspolitik“ veröffentlicht. [Kompass 2023 — zur Wirklichkeit der deutschen Entwicklungspolitik]. Darin fordern die Organisationen nicht nur, dass Deutschland keine Kürzungen bei der Entwicklungshilfe vornimmt, sondern fordern die Regierung auch dazu auf, die Entwicklungszusammenarbeit stärker an menschenrechtlichen Grundsätzen zu orientieren.

Mathias Mogge von der Welthungerhilfe sagt, Deutschland bewahre seinen Ruf als verlässlicher PartnerBild: Jörg Carstensen/Image Alliance/dpa

Ungleiche Verteilung der globalen Entwicklungshilfe?

„Und wir kritisieren, dass die ärmsten Länder von einem Land wie Deutschland nicht genügend Unterstützung bekommen“, sagt Hoffert.

Deutschland konzentriere seine Entwicklungszusammenarbeit überwiegend auf wirtschaftlich relativ starke Länder. IndienEs können günstige Geschäftsabschlüsse erzielt werden.

„Was Deutschland letztendlich nützt, liegt nicht unbedingt in der Entwicklungszusammenarbeit“, sagt er.

Die meisten Armen leben nicht in den am wenigsten entwickelten Ländern (LDCs), sondern in Ländern mit mittlerem Einkommen (MICs), schrieb Entwicklungsministerin Svenja Schulze auf eine DW-Anfrage.

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Die Industrieländer haben sich zum Ziel gesetzt, 0,2 % ihres Bruttonationaleinkommens (BNE) für die Unterstützung der ärmsten Länder der Welt bereitzustellen, doch im Jahr 2022 stellte Deutschland nur 0,13 % bereit.

Nachhaltige Entwicklung könne nur durch die Stärkung von Frauen und Mädchen erreicht werden, sagt SchulzBild: Anne-Sophie Galli/dpa

Feministische Entwicklungspolitik

Schulze begrüßte dies nach dem G20-Entwicklungsministertreffen in Indien Der Gleichstellung der Geschlechter kommt in der internationalen Entwicklungspolitik eine größere Rolle zu In der Zukunft.

Sie sagt, dass eine nachhaltige Entwicklung nur durch die Stärkung von Frauen und Mädchen erreicht werden kann. Schulze will sich weiterhin für eine solche feministische Entwicklungspolitik einsetzen.

Während seines Besuchs begrüßten ihn die indischen Gastgeber von Schulz mit einem Menü, das Hirse-Appam, süß-saure Hirsekuchen und Hirse enthielt, um den Minister davon zu überzeugen, dass Hirse eine wichtige Rolle bei der Ernährung der Welt – also beim Kochen – spielen sollte. Pudding.

Dieser Artikel wurde ursprünglich auf Deutsch verfasst.

Velten Huber

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