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Deutschland verlängert die Lebensdauer von 3 verbleibenden Kernkraftwerken | Nachrichten | DW

Bundeskanzler Olaf Scholz hat am Montag angeordnet, dass Deutschlands drei verbleibende Kernkraftwerke bis April in Betrieb bleiben, um eine mögliche Energiekrise zu verhindern.

Die Bundeskanzlerin forderte die Ministerien für Wirtschaft, Umwelt und Finanzen auf, eine gesetzliche Grundlage für die Offenhaltung der Werke zu schaffen.

„Es werden die gesetzlichen Grundlagen geschaffen, um den Betrieb der Kernkraftwerke Isar 2, Neckarwestheim 2 und Emsland über den 31. Dezember 2022 hinaus bis zum 15. April 2023 zu ermöglichen“, sagte Scholz in einer Mitteilung.

Scholz forderte außerdem eine Vereinbarung zum Kohleausstieg bis 2030 und die Vorlage eines „ehrgeizigen“ Gesetzes zur Steigerung der Energieeffizienz durch die Ministerien.

Deutschland plante, eine Phase der Kernenergie bis Ende 2022 abzuschließen, aber eine Energieversorgungskrise nach russischen Gasabschaltungen hat eine lange Debatte darüber angeheizt, Kernkraftwerke in Bereitschaft zu halten.

Politischer Streit um Kernenergie

Die Regierungskoalition ist über die Lebensdauer von Atomkraftwerken gespalten.

Am Freitag einigten sich die Grünen darauf, zwei Atomkraftwerke in Süddeutschland bis April in Reserve zu halten, wollten aber ein drittes Kraftwerk im nordwestlichen Emsland bis Ende des Jahres abschalten. Die Freien Demokraten (FDP) drängten darauf, alle drei Werke bis 2024 offen zu halten.

„Im vitalen Interesse unseres Landes und seiner Wirtschaft halten wir in diesem Winter unsere Energieerzeugungskapazitäten aufrecht. Das hat die Kanzlerin jetzt deutlich gemacht“, twitterte FDP-Finanzminister Christian Lindner am Montag.

Deutschlands größter Energiekonzern RWE sagte nach der Ankündigung von Scholz, er werde sich umgehend darauf vorbereiten, den Betrieb seines Kraftwerks Emsland bis April 2022 zu verlängern.

Allerdings kritisierte Grünen-Vizepräsident Ricardo Long die Entscheidung von Scholz. Das Kernkraftwerk Emsland sei „für die Netzstabilität nicht notwendig“ und ein Weiterbetrieb nicht erforderlich.

Siehe auch  Biden gab die Wahl des US-Botschafters in Deutschland bekannt

Der Betreiber des Kraftwerks Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg, EnBW, hat davor gewarnt, dass die Bundesregierung einen rechtlichen Rahmen schaffen muss, um den Betrieb des Kernkraftwerks „so schnell wie möglich“ zu verlängern, sonst werde das Kraftwerk wie geplant abgeschaltet. Der Monat Dezember.

E.ON, Betreiber des Kraftwerks Isar 2 im Südwesten Bayerns, sagte im September, es sei bereit, den Betrieb nach dem Austausch von Druckventilen wieder aufzunehmen.

Atomstillstand in Deutschland

Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat versprochen, Deutschland werde am Atomstopp bis Ende April 2023 festhalten.

„Es wird keine Verlängerungen und keine neuen Kraftstoffleitungen geben“, sagte der Grünen-Politiker auf Twitter nach der Ankündigung von Sholes.

Die nukleare Denuklearisierung Deutschlands begann im Jahr 2000 unter der rot-grünen Koalitionsregierung, die mehrere Anlagen schloss.

Jahre später beschloss Deutschland unter der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel von der konservativen CDU, seine verbleibenden Atomkraftwerke nach der Atomkatastrophe von Fukushima zu schließen.

Russlands Krieg in der Ukraine zwingt Deutschland, die restlichen Anlagen über das Jahresende hinaus zu planen und in Betrieb zu halten.

Ein Rückgang der Energielieferungen aus Russland zwang Deutschland, seinen Energiemix umzustrukturieren.

Steigende Energiepreise haben in Europas größter Volkswirtschaft im Winter Ängste vor Wärme- und Energieknappheit geweckt.

lo/wmr (AP, AFP, dpa, Reuters)

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Velten Huber

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