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Deutsche Afrika-Hilfsstrategie unterstreicht Bedarf an Green Jobs – DW – 24.01.2023

Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze hat am Dienstag die entwicklungspolitische Gesamtvision Deutschlands für den afrikanischen Kontinent skizziert.

Berlin möchte mit nationalen Regierungen und Organisationen zusammenarbeiten, um die Herausforderungen der Massenmigration, neuer Konflikte und Epidemien anzugehen und zu höheren globalen CO2-Emissionen zu führen.

Schulz sagte, das 36-seitige Dokument sei aus einer sechsmonatigen gemeinsamen Konsultation mit europäischen und afrikanischen Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Jugend hervorgegangen.

Stabile Jobs mit fairer Bezahlung

Angesichts der jungen, schnell wachsenden Bevölkerung des Kontinents müsse die Schaffung von Arbeitsplätzen im Mittelpunkt der neuen Strategie Deutschlands stehen, sagte der Entwicklungsminister.

Mit einer Bevölkerung, die bis 2050 voraussichtlich auf 2,5 Milliarden steigen wird und weniger als die Hälfte der Afrikaner unter 20 Jahre alt sind, begrüßt Schulz Afrika als einen aufstrebenden Kontinent, der reich an Wind, Sonne und Bodenschätzen ist.

Daher sollten jedes Jahr rund 25 Millionen Arbeitsplätze geschaffen werden, sagte er.

„Jobs machen den Unterschied zwischen Chancen, Frustration und Instabilität einerseits und Wachstum, Innovation und Krisenbewältigung andererseits“, sagte der Minister.

Die Strategie besagt, dass soziale und ökologische Veränderungen notwendig sind, um Lebensgrundlagen zu sichern, Wohlstand zu erreichen und soziale Gerechtigkeit zu fördern.

Umwandlung von organischen Abfällen in erneuerbare Energie

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Wirtschaftsbereiche, die mit der deutschen Entwicklungszusammenarbeit Arbeitsplätze schaffen, befinden sich in Gebieten mit fairen Löhnen, die Umwelt und Klima nicht belasten.

Im Fokus stehen der Ausbau erneuerbarer Energien, die Impfstoffproduktion, das Abfallrecycling, das Abwasserrecycling sowie die Wasser- und Sanitärversorgung.

„Respekt und Integrität“

Der deutsche Entwicklungsminister stellte fest, dass viele Menschen auf dem afrikanischen Kontinent auf dem Höhepunkt der globalen Pandemie keinen Zugang zu Coronavirus-Impfstoffen hatten.

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Während Schulz sagte, er könne nicht garantieren, dass westliche Industrieländer beim nächsten Mal nicht aufgefordert würden, Impfstoffe zu lagern, könne Deutschland versuchen, sicherzustellen, dass afrikanische Länder inmitten einer zukünftigen Pandemie ihren eigenen Zugang zu Impfstoffen haben.

Die Afrikanische Union hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis 2040 60 % aller benötigten Impfstoffe auf dem Kontinent produziert werden.

Schulz argumentierte, Afrika mit „Respekt und Fairness“ zu behandeln, sei nicht nur moralisch richtig, sondern auch aus Eigennutz für Deutschland und andere europäische Länder.

„Wie wir den afrikanischen Kontinent heute behandeln, wird bestimmen, wie er uns morgen behandelt“, sagte Schulz.

Zweifel an den Details

Deutschlands konservative politische Oppositionsgruppe CDU/CSU kritisierte die Gesamtstrategie und sagte, sie konzentriere sich eher auf Schlagworte als auf konkrete Lösungen zur Schaffung von Arbeitsplätzen.

Von der anderen Seite des politischen Spektrums gab es ähnliche Proteste von der linksextremen Oppositionspartei Die Linke.

Auch die religiösen Hilfsorganisationen Missionar und Brot für die Welt reagierten verhalten.

Brot für die Welt begrüßte zwar den Versuch des Ministeriums, seine Prioritäten auf dem afrikanischen Kontinent neu zu definieren, es fehle jedoch ein klarer Fokus auf dringende Themen wie die Bekämpfung des Hungers.

„Es gibt keine Aussage im Strategiedokument, die Deutschland und die EU für Maßnahmen zur Hungerbekämpfung verantwortlich macht“, beklagte Birmin Spiegel, Leiterin der Organisation.

rc/nm (dpa, KNA, epd)

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Velten Huber

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