Economy

Online einkaufen – bald überall mit Krypto möglich?

Als die erste Kryptowährung, in Form des Bitcoins, auf den Markt kam, war das Misstrauen groß. Eine Internetwährung? Das kann nicht funktionieren! Wohl denen, die schon zu Beginn der Ära investiert haben und sich nun über große virtuelle Vermögenswerte freuen dürfen. Heute stehen Menschen vor der Frage, ob sie einen Neuling der Branche, den Shiba Inu Coin kaufen sollen. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass Kryptowährungen als Investment durchaus lohnend sein können und dass immer mehr Online-Shops die virtuelle Währung als Zahlungsmittel akzeptieren. 

Pizza per Bitcoin – in Deutschland bereits möglich 

Einer der größten Lieferdienste Deutschlands, Lieferando, hat bereits vorgemacht, was wohl für viele Online-Shops interessant sein könnte. Pizza-Bestellungen können von zu Hause aus bequem per Bitcoin gezahlt werden. Wer einen Blick auf die Top-News in Deutschland hat, wird hier immer wieder von Kryptowährungen lesen. Die Nischen-Bekanntheit, die Bitcoin und Co. anfangs innehatten, hat sich längst gewandelt. Junge Generationen wachsen mit der parallelen Währung auf und für den E-Commerce-Bereich wird er immer interessanter. 

Es ist also davon auszugehen, dass Lieferando als Unternehmen nur ein Beispiel für die baldige Implementierung von Kryptowährungen in das Zahlungswesen ist? Es sieht ganz danach aus, denn einem Bericht des Handelsblatts zufolge wollen auch namhafte Zahlungsdienstleister wie Visa, Mastercard und Paypal nachziehen und sich für die virtuellen Währungen offen zeigen. 

Wie funktioniert die Bezahlung mit Kryptowährungen überhaupt?

Noch immer ist der Bitcoin die berühmteste und bekannteste Kryptowährung überhaupt. Erst 2021 ist es ihm erstmals gelungen, die 50.000 Dollar Marke zu knacken. Wer damit bezahlen möchte, benötigt natürlich erst einmal Bitcoins und hierfür wird eine Geldbörse benötigt. Das klassische Portemonnaie reicht leider nicht aus, da es keine physische Währung der Coins gibt. Also braucht es eine digitale Geldbörse, das sogenannte eWallet. Dieses Wallet besteht aus verschiedenen Codes, ähnlich einer IBAN, die für die klassische Kontoführung benötigt wird. 

Siehe auch  Gautam Adani verliert Asiens reichste Krone, da die Aktien auf 84 Milliarden Dollar steigen

Wallets können bei einer Börse in Form eines Kontos geführt werden, aber auch direkt auf dem Smartphone via App. Diese Art des eWallets wird als „Hot Wallet“ bezeichnet, wohingegen ein „Cold Wallet“ ohne Internetverbindung nutzbar ist. Die vorhandenen Kryptowährungen werden auf einem USB-Stick gespeichert und können so jederzeit ohne Internetverbindung genutzt werden. Deutlich schneller funktioniert allerdings das Hot Wallet, da es immer verfügbar ist. 

Das Zahlungssystem per Kryptowährung – wirklich so komplex?

Wer sich noch nie mit Kryptowährungen beschäftigt hat, kommt schnell in Schwierigkeiten. Zahlreiche neue Begriffe, darunter eWallets und Blockchain, strömen auf neu Interessierte ein. Doch wer das System einmal verinnerlicht hat, erkennt, dass die Zahlung mittels Kryptowährungen weit weniger komplex ist als häufig angenommen. Die Blockchain ist die Basis der Technologie, denn diese ist für jedermann offen einsehbar. Wird nun eine Zahlung ausgelöst, wird diese direkt im Logbuch Blockchain sichtbar und abgespeichert. 

Um die Zahlung durchzuführen, wird die Wallet-Adresse des Coin-Empfängers benötigt. Um die Transaktion abzuschließen, wird der eigens erstellte private Schlüssel der überweisenden Person als Legitimation verwendet. Die Transaktion findet dabei verdeckt statt, in Echtzeit wird von Minern überprüft, ob die Anzahl der benötigten Kryptowährung vorhanden ist und ob die Zahlung durchgeführt werden kann. Anschließend wird sie in die Blockchain übertragen und ist damit fälschungssicher erledigt. Die Übertragungsgeschwindigkeit kann variieren, beim Bitcoin dauert eine Übertragung im Schnitt bis zu 10 Minuten, über ein Wallet funktioniert die Zahlung fast immer in Echtzeit. 

Welche Vorteile hat die Zahlung mittels Kryptowährungen?

Der größte Vorteil der modernen Kryptowährungen liegt darin, dass keine geldpolitischen Entscheidungen getroffen werden können. Somit kann es keinen finanzpolitischen Eingriff auf den Wechselkurs geben, was den Kurs in der Vergangenheit positiv beeinflusst hat. Die Beliebtheit der Kryptowährung basiert unter anderem auf der Angst vieler Verbraucher, dass eine Inflation oder Hyperinflation drohen könnte, womit echtes Geld seinen Wert zu einem großen Teil verlieren würde.

Siehe auch  Was kommt als nächstes für den Aktienmarkt, wenn sich die Federal Reserve auf den Höhepunkt der Falkenhaftigkeit zubewegt?

Bitcoins und Co. haben einen automatischen Inflationsschutz, denn es können nur maximal 21. Millionen Bitcoins in den Umlauf geraten. Die Transparenz bei blockchainbasierten Zahlungen sorgt außerdem für ein minimiertes Ausfallrisiko, wovon langfristig auch Händler profitieren.

Bei jeder Zahlung per Rechnung, Kreditkarte oder Bankeinzug droht dem Händler das Risiko, dass die ausstehende Rechnung nicht beglichen wird oder die Abbuchung vom Konto mangels Deckung nicht durchgeführt werden kann. Bitcoin-Transaktionen hingegen sind sicher, denn einmal ausgeführt, gibt es kein Zurück mehr. Für den Händler kann der Umstieg auf Kryptowährungen oder die Ergänzung als Zahlungsmethode daher mehr Sicherheit bedeuten. 

Nischen-Zahlungsmethode oder langfristige Etablierung?

Experten sind sich bislang uneinig, ob sich Kryptowährungen langfristig auf dem Markt der Zahlungen etablieren werden. Dagegen sprechen die Kursschwankungen, die den Wert des Bitcoins erheblich beeinflussen können. Was heute einen Bitcoin kostet, kann morgen schon vier Coins benötigen. Hinzu kommt, dass die Anzahl der Besitzer von Kryptowährungen zwar steigt, aber noch immer verhältnismäßig gering ist. Wenn sich allerdings große Unternehmen wie Visa, Paypal und Mastercard daran beteiligen und eine unkomplizierte Zahlungsmethode mittels Kryptowährungen ins Angebot integrieren, kann mit einer langfristigen Steigerung der Beliebtheit und des Bekanntheitsgrads im Laufe der nächsten Jahre gerechnet werden.

Manni Winkler

"Bier-Geek. Der böse Ninja der Popkultur. Kaffee-Stipendiat fürs Leben. Professioneller Internet-Lehrer. Fleisch-Lehrer."

Related Articles

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Back to top button
Close
Close